Halloween: Runkelrübe statt Kürbis?

Tradition weitergeben

Halloween: Runkelrübe statt Kürbis?

„Süßes oder Saures?“ – so fragen viele Kinder am Abend des 31.10.2010 an den Haustüren. Fragt man sie nach dem Warum, können sie kaum eine Auskunft geben. Auch die Eltern wissen oft nicht über den Hintergrund, weswegen sie die Kinder – mehr oder weniger gruselig verkleidet – auf die Straße schicken.

Der Ursprung dieser Tradition liegt in unserer keltischen Vergangenheit. Die Kelten, die lange vor unserer Zeitrechnung auch in der Pfalz gelebt haben, glaubten, dass neben unserem irdischen Leben eine „Anderswelt“ bestünde. Zu der Zeit um „Samhain“ (= dem heutigen Halloween) soll die Grenze zwischen der diesseitigen Welt und der „Anderswelt“ besonders durchlässig sein, so dass auch „böse Geister“ Zugang zu unserem Leben fänden.

Um diese Geister vom eigenen Zuhause abzuhalten, stellte man früher geschnitzte, Furcht einflößende „Runkelrüben“ auf. Die Tradition wurde über Irland weiter nach Amerika getragen, wo man einen leichter schnitzbaren Kürbis nutzte. Außerdem stellte man vor der Haustür Teller mit Essen hin, um die bösen Geister zu besänftigen. Menschen, deren Einkommen so gering war, den eigenen Lebensunterhalt zu gewährleisten, nutzten diese Tradition und bedienten sich des Angebots. Ganz Dreiste klopften direkt an der Haustür an. Und so entstand nach und nach der Brauchtum „Süßes oder Saures“.

Das Schnitzen von Runkelrüben (= Futterrüben) gestaltet sich etwas schwieriger als das eines Kürbisses. Die Rübe sieht aber um ein Vielfaches gruseliger aus! Eine Kürbissuppe dazu, ein paar erzählte Gruselgeschichten und ein Lagerfeuer – und schon habt Ihr einen wundervollen „Samhain-Abend“!

Ina Schmitt
Natur- und Wildnispädagogin
Wanderführerin
Fasten-Wander-Leiterin
www.mit-ina-unterwegs.de

Schlechtes Wetter im Herbst?

Blick vom Drachenfels bei Busenberg

 

Im Radio spricht man über „Schlechtes Wetter“.
Schon den ganzen Tag über.
Was ist „Schlechtes Wetter“ überhaupt?

Es ist Herbst!
Beim Wandern nehme ich meinen Regenponcho mit.
Außerdem habe ich einen Schirm dabei.

Ich genieße wunderbare Natur.
Die Touristen haben sich verzogen.
Jetzt ziehen Nebelschwaden über das Land.
Wundervoll anzusehen!
Die Luft ist erfrischt.
Der Herbst zeigt sich in seiner ganzen Farbenpracht.

Schlechtes Wetter?
Ansichtssache!

Ina Schmitt, www.mit-ina-unterwegs.de
Im Oktober 2010

Pilzexkursion der besonderen Art

Pilzexkursion der besonderen Art

Samstag, 2.10.2010 (10:00 – ca. 12:30 Uhr) im Karlstal bei Trippstadt

Der Herbst ist kalendermäßig zwar noch ein Weilchen hin, aber essbare Pilze kann man schon jetzt im Pfälzerwald entdecken. Erst vor Kurzem (im August) haben wir Steinpilz, Pfifferling und Krause Glucke vorgefunden.

Wer mehr als diese Sorte von Pilzen kennen lernen möchte, dem empfehle ich die „Pilzexkursion der besonderen Art“ mit dem Pilzforscher Dr. Marc Stadler. Dr. Stadler beschäftigt sich beruflich wie privat mit Pilzen. Er kennt nicht nur deren kulinarische Verwertbarkeit, Ungenießbarkeit oder Giftigkeit, sondern weiß auch Vielfältiges über deren Einsatz in der Medizin und Industrie zu berichten. Ebenso gibt er Auskunft über die unterschiedlichen Funktionen der Pilze in der Natur. – Dies ist eine Lehrveranstaltung. Es werden keine Pilze seitens der Teilnehmer gesammelt. Aufgrund der vielfältigen Informationen, die die Teilnehmer erwartet, ist es durchaus hilfreich, Block und Stift mitzunehmen.

Teilnahmegebühr: 10 €/Erwachsener. Kinder und Jugendliche frei. Weitere Informationen und Anmeldung über www.mit-ina-unterwegs.de und 06303-925443.

P.S. Ein Geheimtipp ist es nicht nur deshalb, weil es nur eine einzige Pilzexkursion mit Dr. Stadler in diesem Jahr geben wird. Sowohl Laien als auch Sachkundige dürfen sich auf eine interessante Exkursion freuen! Also melde sich gern, wer tiefer gehendes Interesse an der Pilzwelt hat!

Ina Schmitt
Natur- und Wildnispädagogin
Im August 2010

Drei Geheimtipps in einem (Ort): Bad Sobernheim

Nummer 1:
Zugegeben, ein echter "Geheimtipp" ist er nicht mehr, denn in der heißen Jahreszeit herrscht hier Hochbetrieb: Der Barfußpfad von Bad Sobernheim. Ich empfehle ihn trotzdem, gerade auch als Ausflugsziel in den Sommerferien - wir waren mittlerweile schon dreimal dort! Barfuß laufen ist gesund, stimuliert die Reflexzonen auf den Fußsohlen und härtet ab. Jetzt sagen Sie: Dazu braucht man keinen extra ausgeschilderten Barfußpfad!

Das stimmt! Aber in Bad Sobernheim macht es am meisten Spaß! Wer in Bad Sobernheim schon mal durch das Lehmtauchbad gewatet ist, kennt das: Danach haben alle mehr oder weniger hohe "Strümpfe" an. Die waschen sich dann aber bald bei der etwas "abenteuerlichen" Flussdurchquerung der Nahe wieder ab.

Für besonders Vorsichtige gibt es alternativ auch eine Brücke. Mal balanciert man auf schmalen Holzstegen, mal wackeln die Holzbohlen unter den Füßen, mal fühlt man feinen Sand, mal große Kieselsteine.... Am Fluss lässt sich übrigens gut rasten (Picknickkorb mitnehmen). Über eine ziemlich wackelige Hängebrücke geht es zurück zum Ausgangspunkt.

-> www.bad-sobernheim.de


Nummer 2:
Und wer noch nicht genug hat, kann sich zusätzlich das nahe gelegene Freilichtmuseum anschauen. Es gibt dort so viel zu sehen (vier Museumsdörfer, Wassermühle, Dorfschmiede, Uhrmacherwerkstatt, Backhaus, Bauernhöfe...), dass man auch den ganzen Tag dort verweilen kann.

-> www.freilichtmuseum-rlp.de


Und Nummer 3:
Für wen Hildegard von Bingen ein Begriff ist, sollte ihn unbedingt kennen: den "Disibodenberg". Hier florierte klösterliches Leben bis Mitte des 16. Jahrhunderts. Heute finden wir einen romantischen und stillen Landschaftspark inmitten der alten Klosterruinen vor. Sucht Euch ein schönes Plätzchen zum Verweilen, schließt die Augen und lasst Eure Fantasie spielen, wie es hier einmal zugegangen sein mag. Ein kleines Museum zeigt einzigartige Steinmetzarbeiten aus dem damaligen Klosterbau.

-> www.disibodenberg.de


Schönen Sommer!
Ina Schmitt
www.mit-ina-unterwegs.de
im Juli 2010

Geheimtipp - Nicht nur aus dem Discounter essen!

Knoblauchsrauke
Bald sind wir soweit: wir haben deutschlandweit „Einheitsessen“. Aber das auch nur, wenn wir ausschließlich in die Discounter gehen. (Was passiert, wenn die Transportwege einmal abgeschnitten sind??) Die Natur bietet uns viel mehr.

Das Wissen über „essbare Pflanzen“ ist wertvoll. Vergessen?

Zu jeder Jahreszeit die passende Nahrung: Gerade im Frühjahr wachsen Pflanzen, die der Entschlackung dienen, aber auch, um uns nach dem langen Winter vitamin- und mineralstofftechnisch wieder voll aufzupeppen. „Unkraut“-jätende Gartenbesitzer werden staunen und erfreut sein! Ein paar Beispiele: Vogelmiere, Giersch, Bärlauch, Löwenzahn, Brennessel, Knoblauchrauke. Die Vogelmiere soll doppelt so viel Calcium, dreimal so viel Kalium und Magnesium und siebenmal so viel Eisen enthalten wie Kopfsalat, zwei– bis achtmal so viel Vitamin A und C wie der Kopfsalat, Vitamine B1, B2 und B3, das Spurenelement Selen...

Giersch: Gefürchtet als Unkraut, das sich im Erdboden verbreitet. Wenn Ihr ihm nicht Herr werdet, so esst ihn einfach auf! (Kalium, Magnesium, Calcium Mangan, Zink, Kupfer, Vitamin A, C und Eiweiß). Fein geschnitten gut für in den Salat, aber auch gekocht wie Spinat. Kräftiger, aromatischer Geschmack. Bärlauch: schmeckt nach Knoblauch. Geeignet für Pestos, im Kräuterquark, als Brotbelag, in Kräuterbutter, in Saucen und Gemüsegerichten. Achtung: Nicht mit Maiglöckchenblättern verwechseln! Bärlauchblätter haben einen Stiel.

Der Löwenzahn: Bitterstoffe (gut für die innere Reinigung). Achtmal so viel Vitamin C, doppelt so viel Kalium und Magnesium wie Kopfsalat. Löwenzahn wirkt entschlackend. Nicht umsonst heißt er in der Pfalz „Bettsächer“ – weil man nach seinem Genuss verstärkten Harndrang erfährt. Im Nachbarland Frankreich nennt er sich übrigens „Pisse-en-lit“.

Brennessel: Eine Wunderpflanze und schon zu Urzeiten vielfach genutzt – auch zum Herstellen von Schnüren. Die Brennessel wird bei der Behandlung von rheumatischen Beschwerden und Verdauungsleiden eingesetzt. Sie ist harntreibend und wirkt sich daher auch positiv auf Nierenleiden aus. Blutreinigung, Entgiftung, Krebsvorbeugung, Blutzuckersenkung sind Schlagworte, die mit der Brennessel in Verbindung gebracht werden können. Bei der Ernte und Zubereitung (z.B. wie Spinat) empfehle ich Handschuhe anzuziehen! Gekocht und/oder klein geschnitten brennt sie natürlich nicht mehr!

Knoblauchrauke: Sie wächst derzeit am Wegrand, macht sich gut als Zugabe im Salat und hat reichlich Vitamin A und C sowie verschiedene Mineralstoffe. Sie schmeckt – wie der Name schon sagt - ein bisschen nach Knoblauch. 

Also nix: Einheitsessen! Geht hinaus und schaut, was die Natur uns anbietet!
Buchtipp: Essbare Wildpflanzen, Steffen Guido Fleischhauer/Jürgen
Guthmann/Roland Spiegelberger, AT Verlag, ISBN: 978-3-03800-335-9
Ina Schmitt
Mai 2010

Zeichen des Frühlings (Ostern 2010)


Küchenschellen bei Falkenstein



An der Weinstraße freut man sich derzeit über die Mandelblütenpracht. Im Donnersberg bei Falkenstein sind die Küchenschellen erblüht. Forsiziensträucher bilden gelbe Tupfer zwischen frisch ergrünten Wiesen. Wie
wunderbar ist es zu erleben, wie die Natur neu erwacht!

Ina Schmitt
www.mit-ina-unterwegs.de

Wenn Naturkräfte walten, oder: Der Wind von Tief Xynthia, Sonntag, 28.02.2010

Wenn Naturkräfte walten


Wenn Naturkräfte walten, merken wir, wie klein und verletzlich wir sind.
Wenn Naturkräfte walten, stellen wir fest, dass unser System nur
"aufgesetzt" ist.
Wenn Naturkräfte walten, spüren wir, dass wir leben.

Das Stromnetz war zusammengebrochen, Straßen gesperrt, die Funkverbindungen
gekappt. So schnell kann es gehen.

Wo sind die Kerzen, wo das Brennholz zum Wärmen und Kochen?

Ina Schmitt
Im März 2010

Gefrorene Augenblicke

Singles-Wandern in der Pfalz


Schon mal was davon gehört? - Für Singles ab ca. 30 Jahren. Die Veranstaltungen finden ohne Kinder statt, um den allein erziehenden Vätern und Müttern einmal die Gelegenheit zu geben, etwas für sich zu tun. Keine ausgesprochene Partnervermittlung. Wir sind eine offene Gruppe, jede/r kann mitkommen, ob einmalig oder regelmäßig.

Wir treffen uns zum Wandern, um gemeinsam unsere Freizeit zu gestalten, Natur zu erleben, neue Leute kennen zu lernen.

 

In gemäßigtem Wandertempo entdecken wir nach und nach die Pfalz. Auf ausgesuchten Wanderwegen lernen wir auch so manches Sehenswerte dieser wunderbaren Region kennen, genießen herrliche Ausblicke auf die Landschaft und erfahren etwas über die Geschichte der Pfalz. Und noch viel mehr: Beim Aufenthalt an frischer Luft kann man/frau wunderbar entspannen, abschalten
und neue Kraft für den Alltag schöpfen. In lockerer Atmosphäre knüpfen wir neue Kontakte und schließen neue Freundschaften. Wenn möglich ist unterwegs die Einkehr in einer Wanderhütte geplant. Unser Ausgangspunkt: immer wo anders in der Pfalz. Informiert Euch gern unter www.mit-ina-unterwegs.de oder www.singles-wandern.de oder auch telefonisch unter 06303-925443. Ich freue mich schon auf Eure Teilnahme!

 

Ina Schmitt
Natur- und Wildnispädagogin

 

Die Rauhnächte

Wahrlich, die Zeit zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar ist eine besondere Zeit: Die Zeit „zwischen den Jahren“ - eine Art Auszeit. Man entspannt von den Aktivitäten des abgelaufenen Jahres, man zieht Bilanz und schöpft frische Kraft für das neue Jahr.

 

12 besondere Nächte – für unsere Vorfahren waren sie auch als die „Rauhnächte“ bekannt.

 

Das Wort leitet sich wahrscheinlich von „Rauch“ ab. In dieser Zeit wurde vielerorts in Haus und Stall  „geräuchert“. Der Duft von Weihrauch, Salbei und anderen Kräutern diente nicht nur dazu, alte Energien in Rauch aufzulösen, sondern auch, um böse Geister auszutreiben und sie fernzuhalten. Die Mythologie besagt, dass in dieser Zeit die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt seien und die Grenzen zwischen der „Anderswelt“ und  unserer jetzigen Welt verschwimmen.

 

Die Rauhnächte – eine Zeit der Rituale und alten Bräuche. Ich erinnere mich noch daran, dass meine Oma erzählte, zwischen dem 31. Dezember und 1. Januar keine Wäsche zu waschen und aufzuhängen. Das bringe Unglück. Von Italien weiß ich, dass die Frauen beim Übergang ins Neue Jahr rote Unterwäsche tragen sollen. Warum? Andernorts wird beim Bleigießen in die Zukunft geschaut oder Frauen und Kinder ermahnt, nicht hinaus auf die Straße zu gehen...

 

So halten sich uralte Traditionen und werden immer weiter getragen. Für Ungläubige: Spürt einfach einmal selbst nach, wie es Euch in der Zeit zwischen dem 24. Dezember und 6. Januar ergeht, was Ihr erlebt, wie Ihr diese Zeit nutzt. Vielleicht geht Ihr einfach einmal nur hinaus in die Natur, unternehmt einen Spaziergang und erfreut Euch an den Energien, die Euch umgeben.

 

Ina Schmitt, Natur- und Wildnispädagogin; http://www.mit-ina-unterwegs.de

Im Dezember 2009

Blättersammeln - Nicht nur Lernlektion des Biologieunterrichts -

Eiche und Buche - das sind die Bäume, die man üblicherweise kennt. Spannend wird es, wenn die Hausaufgabe lautet: Sammle von 25 unterschiedlichen Laubbäumen die Blätter, trockne sie, bestimme die Form, den Blattrand, die Blattadern. Wie wachsen die Blätter am Ast? Erstelle ein Herbar (herba = Kraut; "eine Sammlung getrockneter und gepresster Pflanzen bzw. Pflanzenteile für wissenschaftliche Zwecke" laut wikipedia).

 



 
Haben Sie zum Beispiel gewusst, dass es nicht nur "die Eiche" gibt, sondern  dass man z. B. unterscheidet zwischen Traubeneiche, Stieleiche und Roteiche?

Dass man die Rotbuche von der Hainbuche unter anderem am Blatt erkennen kann?
Dass die Hainbuche zu den Birkengewächsen gehört?
Dass es Blätter gibt, deren Rand gesägt, gezähnt, gekerbt, gebuchtet, gelappt oder gefiedert sind?

Welche Blätter sind netznervig, welche fieder- oder parallelnervig?
Die Blattstellung am Ast nennt man z. B. gegenständig (wenn sich die Blätter gegenüber stehen), oder wechselständig und quirlständig -  mit Feinheiten wie z. B. gekreuzt gegenständig oder zweizeilig.

 

Warum brauche ich das noch, fragen Sie sich jetzt vielleicht?

Ganz einfach: Zum Öffnen der Sinne in der Natur! Zum genaueren Hinschauen. Gerade im Pfälzerwald haben wir ausreichend Gelegenheit dazu. Vielleicht ist es auch ganz gut zu wissen, dass ein Esskastanienbaum in der Nähe steht. Wir haben ihn anhand der Blätter auf dem Weg entdeckt. Seine Früchte schmecken wunderbar!

 

Anregungen für Familien - zum Spielen:
Wir gehen in den Wald und sammeln unterschiedliche Blattformen. Bei unserer Rast versuchen wir, ein ähnliches Blatt vor Ort zu finden.

 

Fortgeschrittene:
Welches Blatt ist das?
Wie sieht es aus?
Wo habe ich es gefunden?
(Bestimmungsbuch mitnehmen)

 

Mit getrockneten Blättern (insbesondere im Herbst) lassen sich auch wunderschöne Bilder kleben!

Ina Schmitt, im Herbst 2009
www.mit-ina-unterwegs.de

Nachtrag zur Pilzexkursion

Die „Pilzexkursion der besonderen Art“ fand ich so interessant, dass ich sie Ihnen gern für das nächste Jahr empfehlen möchte. Termin und Ort (im Pfälzerwald) stehen ab ca. Mitte Juli 2010 fest. Hier der Presseartikel – zum Neugierig-werden:

Rückblick: „Pilzexkursion der besonderen Art“ am 26.09.09

 

Der Kiefernporling wird in Asien als

Der Kiefernporling wird in Asien als Heilpilz verwendet

 

„Der Hallimasch ist übrigens das größte Lebewesen der Erde!“ erfuhren die Teilnehmer der diesjährigen „Pilzexkursion der besonderen Art“ am Billesweiher (Nähe 67680 Neuhemsbach) von dem Leiter der Exkursion, dem Pilzforscher Dr. Marc Stadler.

Trotz des relativ trockenen Wetters fanden wir, kaum dass wir ein paar Schritte in den Wald unternahmen, eine große Artenvielfalt an Pilzen, wenn auch nicht immer solche, die als essbar gelten. Doch darum ging es auch gar nicht in erster Linie. Mit großer Fachkenntnis ließ uns Dr. Stadler eintauchen in die Welt der Pilze, die längst nicht vollständig erkundet ist und uns immer weiter zu neuen Erkenntnissen führt. Wir lernten viel über die bereits erforschten Wirkstoffe aus Pilzen für Medizin und Industrie. So zum Beispiel, dass ein bekanntes Chemieunternehmen aus dem unscheinbaren breitblättrigen Samttrübling, den wir am Wegrand fanden, ein - mittlerweile synthetisch herstellbares - Pflanzenschutzmittel entwickelt hat; dass Wirkstoffe aus Pilzen längst als Antibiotika Einsatz finden und dass der Kiefernporling (siehe Foto) bei den Asiaten als Heilpilz verwendet wird.

Es gibt Pilze, die nach Rettich riechen und als „Rettichhelmlinge“ bezeichnet werden (im letzten Jahr hatten wir bereits den Knoblauchschwindling gefunden). Es gibt Pilze, die danach bezeichnet werden, wie sie aussehen – Risspilze, Sprödblättler...

Ein morscher Ast mit kleinen „Knubbeln“ ließ uns für eine Weile stillstehen: „Bei den Baumpilzen tut sich noch ein riesen großes Forschungsgebiet auf“, erklärte Dr. Stadler. Viele Pilze entdecke man erst im Labor. Im Wald (auf dem Holz oder in den Pflanzen) seien sie mit bloßem Auge oft gar nicht sichtbar. – Nebenbei erwähnte er auch das mögliche Pilzvorkommen im eigenen Heim, das nicht selten zu Allergien führe.

Grünblättriger Schwefelkopf, netzstieliger Hexenröhrling, Lackbläulinge, Faltentintlinge – unser Weg hatte wirklich viel zu bieten, wenn man nur genau hinschaute! Manche Pilze wirken in Verbindung mit Alkohol toxisch, bei manchen wird die giftige Wirkung durch das Einlegen in Alkohol unterbunden und sie lassen sich als Geschmacksverstärker in Schnaps einsetzen (Russland).

Und es gibt Pilze, die sehr fein schmecken, z.B. das „Kuhmaul“. Dieser Pilz soll laut Dr. Stadler noch besser munden, als der Sommersteinpilz, den wir ebenfalls entdeckten.

Einen besonders leckeren Pilz fand einer der Teilnehmer gleich zu Anfang unserer Exkursion:
die Krause Glucke. „Ein sehr feiner Speisepilz!“, meinte auch Herr Dr. Stadler.
Aber von Sand befreien sollte man ihn schon, sonst knirscht es zwischen den Zähnen!

Die nächste Pilzexkursion für das nächste Jahr ist schon angedacht. Zeit und Ort werden im Laufe des Sommers 2010 auf www.mit-ina-unterwegs.de bekannt gegeben.

Für mich hat diese Exkursion wieder einmal verdeutlicht:

Die Natur besitzt alles, was wir Menschen brauchen, um ein Menschenleben zu ermöglichen.
Wir sollten sie (wieder) schätzen lernen!

Ina Schmitt
Im September 2009

Trekking - geht auch im Pfälzerwald!

www.trekking-pfalz.de

Unter freiem Himmel (oder im Zelt) schlafen, Lagerfeueratmosphäre am Abend, mit Camping-Kocher, Verpflegung, Schlafsack und Isomatte ausgerüstet von Trekking-Platz zu Trekking-Platz wandern  - das ist seit Kurzem ganz offiziell an der Südlichen Weinstraße im Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald erlaubt:

 

Gleich sieben Plätze dieser Art hat der Verein Südliche Weinstraße e.V. zusammen mit "Landesforsten Rheinland-Pfalz", mehreren Ortsgemeinden und einer privaten Waldbesitzerin im Jahr 2009 zum Übernachten freigegeben (pro Platz jeweils eine Übernachtung). Erst bei der Buchung erhält man genaue Informationen, wie man dorthin finden kann. Ein kleiner Obulus ist bei der Anmeldung zu entrichten und los geht's in die Abgeschiedenheit des Pfälzerwaldes.

 

Dabei ist man gerade mal einen Katzensprung von Komfort und der nächsten Einkehrmöglichkeit entfernt. Auf der ausführlichen Internetseite findet man u. a. auch Tourenvorschläge, empfohlene Ausrüstungsliste und Informationen über eine mögliche Waldbrandgefahr. Vermisst habe ich lediglich eine Übersicht über die Übernachtungspreise. Diese werden jedoch angezeigt, sobald man den Buchungswunsch einträgt.


Hier nochmals der Link: www.trekking-pfalz.de Abenteuer wünscht

Ina Schmitt
www.mit-ina-unterwegs.de
(im September 2009)

 

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