Warum zum Maibaum der Kranz gehört

www.mit-ina-unterwegs.deDer 1. Mai ist nicht nur in Deutschland gesetzlicher Feiertag. Viele verbinden heute diesen Tag z. B. mit dem "Tag der Arbeit", dem "Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde".

Was viele nicht wissen: Der 1. Mai gehört zusammen mit der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai zu den Hauptfesten, die unsere Vorfahren, die Kelten, lange vor unserer Zeitrechnung gefeiert haben. Dieses Fest, das zeitlich gesehen in der Mitte zwischen der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche und der Sommersonnwende liegt, nannte man u. a. laut irischer Überlieferung "Beltane". Bel - strahlend, leuchtend, glänzend und "Tene" - Feuer. Das Fest soll dem keltischen Sonnengott Belenus (auch "Bel" oder "Bal" genannt) gewidmet sein.

Die Kelten orientierten sich bei ihrer zeitlichen Einteilung vor allem nach Auf- und Untergangszeiten sowie nach dem Auf- und Untergangspunkt von Mond und Sonne am Horizont (Mond und Sonne gehen nicht immer an der selben Stelle auf und unter - beobachtet es gern einmal!). Sie teilten das Jahr in zwei Hälften - Sommer und Winter. Wie auch bei dem Samhainfest Ende Oktober, war der 30. April/1. Mai die Zeit des Übergangs. Diese Zeit war es auch, in der die Grenze zur "Anderswelt", zu Geistern, Feen und Verstorbenen, besonders durchlässig schien. Daraus resultiert womöglich auch die "Hexennacht"?

Welche Rituale und Gebräuche noch ganz ursprünglich keltisch sind, lässt sich heute kaum noch feststellen. Viele keltische Gebräuche und Festtage - nicht nur Samhain und Beltane - sind im Laufe der Jahrhunderte verändert, ergänzt, neu interpretiert und für eigene Zwecke genutzt worden.

Fest steht: Die Zeit um den ersten Mai symbolisiert den Anbruch des Frühlings, des Neuanfangs. Frische Kräfte erwachsen, Inspirationen haben Raum. Eine fruchtbare Zeit beginnt.

Vielerorts (auch in der Pfalz) stellt man heute einen Maibaum auf. Er ist Symbol des kraftvollen, männlichen Phallus. Ohne den dazugehörigen "Kranz", die weibliche Vulva, wäre er sinnlos, oder?

In diesem Sinne: seid fruchtbar, tanzt und erfreut euch an den neuen Kräften in und um euch! (Die Kelten haben es wahrscheinlich genau so praktiziert!).

Fruchtbare, frühlingshafte Grüße!

www.mit-ina-unterwegs.de

4/2009

Pfalz Migration

Pfalz Volkskunde

Heimat-Pfalz.de benutzt Cookies, um seinen Lesern das beste Webseiten-Erlebnis zu ermöglichen. Außerdem werden teilweise auch Cookies von Diensten Dritter gesetzt. Weiterführende Informationen erhalten Sie in der Datenschutzerklärung von Heimat-Pfalz.de.