Ein Osterspaziergang

Zeichnung von Ute Knieriemen-WagnerEs ist die Zeit da uns nichts mehr im Hause hält. Mit aller Macht zieht es uns hinaus in die aufblühende Natur. Wohl kaum eine andere Jahreszeit wird derart herbeigesehnt wie der Frühling und sein Mittelpunkt ist die Osterzeit. Die lindwärmenden Sonnenstrahlen locken nicht nur zartes Grün aus dem Boden sondern wecken auch die Wanderlust des Menschen. Die Singvögel schmettern ihre Lieder in den Pfälzerwald hinein und die Vielstimmigkeit der Pfälzer Erde spüren wir mit einem Mal als geheimnisvoller Inspirationsquell in unserem Innern. Es scheint als seien die Lieder der Waldvögel ein einziger Hymnus an die alte Frühlingsgöttin Ostara, die bei den Germanen in hohem Ansehen stand, das Osterfest ist nach ihr benannt und sie gilt als Herrin des aufsteigenden Lichts und der Morgenröte.

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Ostereiermalkunst auf dem Wahler-Hof

Ostereier sind zum Osterfest bis heute nicht wegzudenken. Während uns in den Lebensmittelmärkten meist lieblose, einheitlich gefärbte Eier angeboten werden, waren in der Vergangenheit dagegen ganz individuelle Dekor-Techniken mit sehr viel Liebe zum Detail verbreitet. Die mennonitische Kunst des Eiermalens wird heute noch nach alter Tradition auf dem Wahler-Hof bei Zweibrücken betrieben. Reine und scheinbar unbrauchbare Naturprodukte wie Molke, Zwiebelschalen und Bienenwachs sind die Grundlage für wunderschöne und einzigartige Eier-Kunstwerke. Madlen Rohr – Stalter von dem Wahler Hof verrät uns das Geheimnis: 

  

So lang wie ich serick kann denke
dun mer an Ostere verschenke
Eier gemolt no Wahler Art
wie man schon frieh gelernt uns hat
So mole mir se - das is wohr
schon iwwer 150 Johr

Unser Urahne hann bereits
Des mitgebrung dort aus der Schweiz

Woche vor Ostere do sitze
Mer um de Ofen und dun schwitze
und mole fleißig Eier an
die dann der Haas verschenke kann.

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Warum der Eier legende Osterhase ein „Narr“ ist

Narrenbrüten. Holzschnitt von Urs Graf, aus Thomas Murner: Narrenbeschwörung, Straßburg 1512.Osterhase, Osterei und Osternest sind allgemein die volkstümlichen Elemente des Osterfestes und bilden als dominante Dreiheit das profane Gegenstück zum sonst kirchlich geprägten Fest. Ihre Herkunft ist keineswegs im heidnischen Glauben zu suchen und auch nicht mit einem germanischen Fruchtbarkeitskult zu erklären, wie uns alljährlich immer wieder aufs Neue die Medien glauben machen. Der in den März und April fallende Festkomplex mit dem Sonntag Lätare (Sommertag) und dem Osterfest gibt dem Frühsommer sein eigenes Gepräge. Während auf die Scherzfrage, was zuerst da gewesen sei, Huhn oder Ei, zwei Antworten möglich sind, ist die berechtigte Frage, ob es zuerst das Osterfest oder den Eierkult gab, auch nur zweideutig zu beantworten: Es waren Fastnacht und Sommertag, die an aller Anfang standen.

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