Der Löwe als Hüter des Hauses

Der Löwe als Hüter des HausesAls sich in der Romanik die Tierplastik in großer Mannigfaltigkeit und Vielfalt entwickelte, kam dem Löwen bald eine ganz besondere Rolle zu. Entwickelte er sich doch zur stärksten und symbolkräftigsten Darstellung in der romanischen Kunst.

Die Löwendarstellungen bevölkerten zunächst die Fassaden, Friese, Tympana, Bogenläufe und Kapitelle der romanischen Klöster und Kirchenbauten. Bald kamen aber auch Profanbauten und Wohnhäuser hinzu.


An Kirchenbauten findet man den Löwen als Träger von Säulen oder als Tierzieher. Er steht hier für die bösen Mächte, die in den Dienst der Kirche bzw. des Menschen gestellt und damit unschädlich gemacht werden. Als Säulenträger an Portalen hat der Löwe auch eine Wächterfunktion inne und soll Unheil abwehren. Besonders in Italien sind ab dem 12. und 13. Jahrhundert Portallöwen weit verbreitet. In Deutschland kommen sie bereits ab 1050 vor und werden bis in das 20. Jahrhundert als Bauplastik verwendet[1].

Ein schönes Beispiel aus dem Barock ist an einem Wohnhaus auf dem Gutenbacherhof erhalten. Am Haus Nr. 1 am Eck zur Straße ist eine nischenartige Ecke mit einem Löwenkopf und der Überschrift GVTTENBACH zu sehen. Im unteren Teil ist die Buchstabenkombination INF AE zu erkennen. Der Löwenkopf ist verwittert und übermalt.

Schaut man sich den Löwen näher an, so kommt einem unwillkürlich in den Sinn: Der Löwe soll das Haus bewachen und Unheil abwehren.

 

[1] Kloss, Günter: Der Löwe in der Kunst in Deutschland, Haldenleben 2006, S. 165.

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