Anselsburg (Neuhemsbach, VG Enkenbach-Alsenborn)

Anselsburg um 1900 (aus: HÄBERLE 1904, S. 169)Die frühe Geschichte dieser kleinen Burg nördlich von Kaiserslautern ist vollkommen ungeklärt. Urkundliche Erwähnungen vor dem Jahre 1419, die sich direkt auf eine Burg beziehen, sind bisher nicht bekannt. Lediglich die Gebrüder Rudolf und Frank von Ansenburc, die im Bolander Lehensbuch genannt werden, sowie Rudolf von Ansenbruch, der in einem Testament des Ritters Otto von Dalberg erwähnt wird, können mit der gebotenen Vorsicht (indirekt) in Zusammenhang mit der Anlage auf dem Spitzen Hübel gebracht werden.

 

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Erst 1419 wird die Anselsburg konkret urkundlich fassbar. Damals verlieh der Hornbacher Abt Dankwart, dessen Kloster im nahegelegenen Münchweiler an der Alsenz begütert war, dem Hartmann Bayer von Boppard neben anderen Ländereien auch die Anselsburg. Damit endet jedoch die Überlieferung für 130 Jahre. 1549 wird die Anselsburg bei einer Grenzregelung zwischen Enkenbach-Alsenborn und Hemsbach erneut fassbar. Jedoch wird sie hier ebenso wie bei den weiteren Erwähnungen im 16. und 17. Jahrhundert lediglich als topographischer Punkt im Rahmen von Grenzbeschreibungen erwähnt. Es ist davon auszugehen, dass die Anlage zu diesem Zeitpunkt bereits lange zerstört oder aufgelassen war.

Abzulehnen ist die in der älteren Literatur, so vor allem von August Heintz, ohne näheren Beleg vertretene Ansicht, die Burgstelle könne mit einer Wildenfels bzw. Gerlachstein (siehe dort) genannten Anlage identisch sein.

 

Baubeschreibung
Hervorgerufen durch mannigfache Eingriffe im Verlauf der letzten 200 Jahre, bietet die Burgstelle heute dem Betrachter ein mehr als verwirrendes Bild. Das früher unregelmäßig gestaltete Gipfelplateau wurde von den staatlichen Fortstbehörden bereits um 1820 teilweise eingeebnet und mit Tannen bepflanzt. In den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts war die Burgstelle Standort einer US-amerikanischen Militäreinrichtung.


Im Bereich eines kreisrunden (Basisumfang ca. 350 Meter), mit Gestrüpp überzogenen und von Schutt bedeckten Hügels sind heute klare Konturen im Gelände nicht nach voll zieh bar. Lediglich einzelne kleinere Mauerstellen, zu Wällen verstürzte Mauern, insbesondere im östlichen Teil des Plateaus, sowie mehrere in Geröll und Trümmerschutt gewühlte Löcher lassen hier eine ehemalige Bebauung erahnen. Im nördlichen, steileren Abhang sind mindestens zwei Terrassen zu erkennen.

Raubgräber fanden im 19. Jahrhundert hier zwei Metallringe und legten behauene, Steine, Mörtelstücke und helle Scherben frei. Nach 1950, 1963 und 1990 fand man im eigentlichen Burgbereich sowie auf den erwähnten Terrassen bei Schürfungen und Begehungen gelb-rote Scherben, Mörtel und Knochen. Die meisten Quadersteine und Sandsteinplatten wurden 1899 zusammen mit anderen, die von der Forstverwaltung geborgen wurden, zum Straßenbau verwendet. Die topographischen Gegebenheiten deuten auf eine relativ kleine Turmhügelburg hin.

 

Topographie
Gemeinde Neuhemsbach, Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn, Landkreis Kaiserslautern


49*31’0,5’’N         7*54’10,2’’O

RW: 3420563       HW: 5487121

Frei zugängliche Burgstelle. Fast vollständig abgegangene Turmhügelburg (?) auf dem kegelförmigen Gipfel des 366 Meter hohen Spitzen Hübels zwischen Neuhemsbach und dem Alsenztal.

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Das Buch zum Bericht - Das Pfälzische Burgenlexikon
 

BurgenlexikonDer Artikel wurde in gekürzter Form entnommen aus: Pfälzisches Burgenlexikon, Bd. 1, A –E, hrsg. v. Jürgen Keddigkeit, Karl Scherer, Alexander Thon, Rolf Übel u. Ulrich Burkhart, Kaiserslautern 2007. 528 S. mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen und Plänen, ISBN 3-927754-51-7. Dieses Werk sowie die Bände 2, 3 und 4 sind in allen Buchhandlungen zum von Preis von jeweils € 39.90 erhältlich.

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